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Channel: Gymnasium Ulricianum Aurich
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Gäste@Ulricianum [1/x]: Beatrice/La Réunion –“Die Regenhose ist immer dabei!”

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Am Dienstagnachmittag haben wir uns mit Beatrice, einer sehr netten Sprachassistentin des Gymnasiums Ulricianum, zu einem kleinen Interview getroffen.

 Woher kommen Sie?

Ich komme aus La Réunion, das ist eine französische Insel in der Nähe von Madagaskar. Ich wohne und studiere aber seit drei Jahren in Paris.

 Warum haben sie Deutsch gelernt?

Ich musste mich in der 6. Klasse zwischen den Sprachen Deutsch und Spanisch entscheiden. Da ich mich mit einer Klassenkameradin nicht so gut verstanden habe und sie Spanisch gewählt hat, habe ich mich für Deutsch entschieden. Also war es eher ein Zufall.

Wo gibt es Unterschiede zwischen dem deutschen Schulsystem und dem französischen Schulsystem?

Die Lehrer unterrichten in Frankreich nur ein Fach. Auch sind die Ober- und Unterstufe in getrennten Gebäuden untergebracht und die Lehrer unterrichten entweder in der Ober- oder Unterstufe. Außerdem beginnt die Schule um halb acht und endet um fünf Uhr nachmittags.

Was gefällt Ihnen an Aurich besonders gut?

Am besten gefallen mir die Menschen hier, weil sie so offen und hilfsbereit sind. Als ich im Herbst ankam, war es sehr nebelig und es hat viel geregnet, das war kein guter erster Eindruck. Drei Tage nach meiner Ankunft gab es diesen großen Sturm, und ich war auf meinem Fahrrad und konnte kein Stück weitergehen, weil der Wind so stark war. Und ich habe gedacht, dass ich dieses Jahr nicht überleben würde, wenn es jeden Tag so wäre...Aber mittlerweile finde ich Aurich gut, weil es schön überschaubar ist.

Welche Aufgaben haben Sie an der Schule?

Ich bin zwölf Stunden in der Woche an der Schule, in dieser Zeit helfe ich bei der DELF- Vorbereitung und bei bestimmten Unterrichtsthemen werde ich darum gebeten, etwas über Frankreichs Kultur und die Menschen zu erzählen.

Was war Ihr schönstes Erlebnis hier in Aurich?

Ich war positiv überrascht von der Freundlichkeit der Menschen, da ich noch nie etwas von Ostfriesland gehört hatte.

Was war Ihr schlimmstes Erlebnis?

Einmal war ich mit dem Rad auf dem Weg zur Schule, als es plötzlich angefangen hat, zu regnen und ich dann nass im Unterricht sitzen musste. Am Nachmittag habe ich mir erst einmal eine Regenhose zugelegt.

Was ist der größte Unterschied zwischen Deutschland und Frankreich?

Es wird sehr viel Brot gegessen und es gibt sehr früh Abendessen.

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Wie wird Weihnachten in Frankreich und bei Ihnen zu Hause gefeiert?

Zu Hause in La Reunion feiern wir mit lauter Musik und der Familie draußen, da es bei uns ja Sommer ist, wenn hier Winter ist. In Frankreich feiern wir etwas kleiner, mit der Familie und ein paar Geschenken, also etwas ruhiger.

Und wie feiert ihr Ostern?

In meiner Heimat sind alle sehr katholisch, dass heißt, dass meine Großmutter fast täglich anruft, um sicher zu gehen, dass ich momentan kein Fleisch und keine Süßigkeiten esse. An Ostern direkt gehen wir abends in die Kirche und essen danach gemütlich. In Frankreich gehen wir nicht in die Kirche. Aber wir verstecken für die jüngeren Kinder aus der Familie Schokolade im Garten oder im Wohnzimmer.

 Ende Mai gehen Sie wieder zurück nach Paris. Was werden Sie dann machen?

Ich werde entweder in Paris oder Bordeaux weiter studieren, um Deutschlehrerin zu werden.

Was werden Sie am meisten vermissen, wenn Sie wieder in Frankreich sind?

 Das Radfahren, in Paris ist es viel zu gefährlich, aber hier habe ich mich schnell daran gewöhnt, überall mit dem Rad hinzufahren. Das Plattdeutsche wird mir auch fehlen, obwohl ich nicht so viel verstehe, mag ich die Sprache. Natürlich werden mir die Menschen, die ich hier kennengelernt habe, am meisten fehlen.

Das Interview wurde geführt von Lena, Patrizia und Wilke von der Homepage-AG.


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